Gemäß unserer Haltung "Bio-Landbau weltweit" unterstützen wir seit 2021 zusammen mit der GSL Bank und unserem Lieferanten Rapunzel Naturkost Bio-Kleinbäuerinnen und -bauern in Kenia. Faire Löhne, lebenswerte Arbeitsbedingungen und wichtige Bildungsmöglichkeiten stehen dabei im Zentrum.
Kimana in Distrikt Loitoktok im Süden Kenias ist eine trockene, heiße Region. Ursprünglich lebten die Menschen hier als Hirten, heute sind sie zunehmend sesshaft und betreiben Ackerbau. Ihre Farmen sind klein, die Bewässerung von Regen abhängig. Doch Regenzeiten sind unzuverlässig geworden und auch die Regenmengen reichen häufig nicht mehr aus. Deshalb müssen Anbaumethoden und Feldfrüchte gefunden werden, die mit wenig Wasser auskommen und dennoch den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern einen Lebensunterhalt ermöglichen. Kräuter und Gewürze benötigen nur wenig Wasser, haben eine kurze Reifezeit von nur vier Monaten und bieten ein zuverlässiges Einkommen über das ganze Jahr.
Die 107 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern wurden durch SACDEP anhand deren Engagements und Erfahrung ausgewählt. Sie wurden als Gemeindetrainer/-innen für den Kräuteranbau von Hibiskus, Zitronengras, Rosmarin, Kamille, Moringa und Stevia ausgebildet. SACDEP-Trainer/-innen schulten sie in Anbautechnik, Bewässerung,Düngung und Schädlingsschutz nach Bio-Richtlinien. Zusätzlich erhalten sie Schulungen zu Vermarktung, Grundlagen der Bio-Gruppenzertifizierung, Wertschöpfungsketten und Finanzmanagement. Eine dieser Gemeindetrainerinnen ist die junge Ann Nyambura. Sie ist Mitglied der Visionary Women Group. Ann ist ein großes Vorbild in ihrer Gruppe und ihrem Dorf. Sie verfügt über 1.000 m2 Land. Von diesem muss sie ihr Leben bestreiten. In den Schulungen von SACDEP hat sie gelernt, wie sie dieses Land optimal für Lebensmittel und für den Anbau von Zitronengras, Rosmarin und Kamille nutzt. Sie hat ihre Farm so hervorragend organisiert, dass diese zu einerSchulungsfarm für andere Bäuerinnen und Bauern geworden ist.
Außerdem ist Ann zur Hauptproduzentin von Kräuter- und Gewürzsetzlingen geworden, die sie an Nachbarn und in der Gemeinde verkauft. Pro Monat kann sie rund 100 Zitronengras-Setzlinge verkaufen, wodurch sie 5.000 kenianische Shilling verdient (rd. 39 Euro), etwa 50 Kamillepflanzen zu 7500 Shilling (59 Euro). Sie hat dank der Förderung einen Solartrockner erhalten und trocknet ihren Rosmarin, wodurch sie 100 Gramm Rosmarin zu 300 Shilling verkaufen kann. Pro Monat verdient sie damit 94 Euro. Es ist das erste Mal in ihrem Leben, dass sie 192 Euro im Monat verdient, womit sie sich und ihre zwei Kinder gut versorgen kann.
Ann Nyambura begann dank der Schulungen und Förderung mit dem Gewürz- und Kräuteranbau. Inzwischen fühlt sie sich als Expertin. Ann Nyambura: „Dank dieses Projektes, dieser Ausbildung, hat sich mein Leben grundlegend geändert! Ich versorge mich und meine Familie nun selbst und verdiene Geld. Außerdem schule ich noch andere. Das hätte ich nie zu hoffen gewagt.“ Dank der Projektförderung hat sie gemeinsam mit ihrer Bauerngruppe begonnen, eine kleine Gärtnerei aufzubauen, um gemeinsam mehr Pflanzensetzlinge und Saatgut produzieren zu können für den
professionellen Vertrieb. Zudem wurde ein kleines Zentrum errichtet, das zur Sammlung, Weiterverarbeitung und Vermarktung ihrer Kräuter dient. Dort wollen die Bäuerinnen und Bauern ihre Ernte gemeinsam lagern und weiterverarbeiten, um sie auf größeren Märkten anzubieten und bessere Erlöse zu erzielen.
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