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Ausgequakt: Wie Glyphosat zum Artensterben beiträgt


Pestizide mit Glyphosat töten nicht nur Pflanzen ab. Sie schädigen auch Insekten und sogar Frösche, wie eine aktuelle Studie aus Ulm zeigt. Trotzdem will die EU-Kommission Glyphosat weiter zulassen. Nicht mit uns!

Kleine Hirne, schwache Herzen, krumme Körper: Das passiert mit Kaulquappen, wenn sie in einem Teich aufwachsen, der Spuren von Glyphosat enthält. Wissenschaftler der Universität Ulm hatten den Nachwuchs von südafrikanischen Krallenfröschen in Wasser aufgezogen, das kleine Mengen eines glyphosathaltige Pestizids enthielt. Im Vergleich zu Kaulquappen im sauberen Wasser hatten die Tiere kleinere Augen und Gehirnen sowie eine geringere Herzfrequenz. „Dabei traten nicht nur Defekte im Gehirn und im Herzen auf, sondern die Kaulquappen waren auch vermindert schwimmfähig, was sie in der Natur anfälliger für Fressfeinde macht“, fasste Studienautorin Hannah Flach die Ergebnisse ihrer Forschungen zusammen. Besonders bedenklich findet sie, dass die von ihr verwendeten Mengen des Pestizids nahe an jenen lagen, die in kleinen und stehenden Gewässern schon nachgewiesen wurden. Dorthin gelangt das Pestizid, wenn es auf nahegelegene Äcker gesprüht wird.

Glyphosat: Nebenwirkungen ohne Ende

Die neue Studie aus Ulm ist nur eine von vielen, die zeigen, wie Glyphosat und die daraus hergestellten Pestizide die Artenvielfalt bedrohen. So ändert der Wirkstoff die Darmflora von Bienen und macht die Tiere anfälliger für Infektionen. Bei Käfern schädigt er Bakterien, die die Tiere brauchen, um ihren Panzer zu bilden. Weil Glyphosat alle Wildpflanzen auf und um den Acker abtötet, verlieren zahlreiche Insekten ihre Nahrungsgrundlage – und mit ihnen die Vögel, die sich von den Samen dieser Wildpflanzen ernähren oder den Insekten. Bei Ratten, die glyphosathaltiges Getreide zu essen bekamen, schädigte dies die Spermien und damit deren Fortpflanzung. Das kann auch andere Nagetiere treffen, die sich von Getreidekörnern ernähren – und womöglich auch uns Menschen. Ganz abgesehen davon, dass die Krebsexperten der Weltgesundheitsorganisation Glyphosat als vermutlich krebserregend beim Menschen einordnen.

Neues Zulassungsverfahren läuft

Wegen all dieser Risiken sollte Glyphosat eigentlich Ende dieses Jahres seine Zulassung in der EU verlieren. Doch die Hersteller haben eine erneute Zulassung beantragt und die zuständigen Behörden haben in einer ersten Prüfung grünes Licht für weitere 15 Jahre Glyphosat gegeben. Mitte des Jahres will die EU-Lebensmittelbehörde EFSA ihre abschließende Stellungnahme vorlegen. Bis Ende des Jahres müssen dann die EU-Kommission und die Mitgliedsstaaten entscheiden, ob sie das Spritzgift erneut zulassen.

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Detaillierte Infos rund um Glyphosat erhalten Sie hier:

https://www.bund.net/umweltgifte/glyphosat/

https://www.global2000.at/glyphosat

https://pan-germany.org/pestizide-uebersicht/glyphosat-themenseite/ https://www.boell.de/de/pestizidatlas

 

Quellenverzeichnis:

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