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Wissen

Mit gutem Gewissen genießen

Immer mehr Bauern lassen im Stall und auf der Weide alte Werte wieder aufleben. Weil es besser und nachhaltiger ist, wenn man der Natur nicht ins Handwerk pfuscht. Fleisch bereichert nicht nur unseren Speiseplan, es liefert auch viele hochwertige Inhaltsstoffe, die wichtig sind für eine ausgewogene Ernährung. Eiweiß, Fett, Mineralstoffe, Vitamine.

Jede Fleischsorte hat ihre eigenen spezifischen Nährstoffe – ob Geflügel oder Schwein, Rind oder Lamm. Allen gemeinsam aber ist, dass die Qualität des Fleisches ganz entscheidend von der Tierhaltung und der Fütterung abhängt. Es ist also nicht nur eine Frage der ökologischen Verantwortung, sich für Bio-Fleisch zu entscheiden, sondern auch eine Geschmacksfrage.

Die EG-Verordnungen für Tierhaltung sind im Vergleich zu früher zwar um einiges tierfreundlicher, trotzdem gibt es immer noch gravierende Unterschiede zwischen konventioneller Haltung und Bio-Tierhaltung. Vor allem die Bio-Verbände legen hier besonders strenge Maßstäbe an. Beispiel Schweinehaltung: Statt einem engen „Stellplatz“ im dunklen Stall hat ein Bio-Schwein ausreichend Platz und einen großzügigen Auslauf, in dem es bei Wind und Wetter seinen Wühltrieb ausleben kann. Manche Bio-Betriebe halten ihre Sauen sogar ganzjährig auf der Weide, mit Hütten als Schutz vor Kälte und Regen sowie für die Zeit des Abferkelns. Bio-Schweine bekommen täglich ballaststoffreiches Futter wie Heu, frisches Gras und Stroh. Auch bei Bio-Rindern ist der ständige Zugang zu Freigelände und Weideland Pflicht, ebenso ein ausreichend großer, eingestreuter Liegebereich im Stall. Die ausschließliche Anbindehaltung ist ebenso verboten wie die Fütterung mit gentechnisch verändertem Futter und anderen artfremden Zusatzmitteln. Auf dem Speiseplan steht gesundes Bio-Futter, meist aus eigenem Anbau der Ökobetriebe. Und auch Kälber werden von klein auf natürlich gefüttert, mit richtiger Milch statt Milchaustauschern.

Groß ist auch der Unterschied bei Bio-Hühnern: Sie haben im Vergleich zu ihren konventionellen Artgenossen fast doppelt so viel Platz im Stall und können auf Sitzstangen und in Sandbädern ihre Natur frei ausleben. Dazu kommen großzügige Grünauslaufflächen bzw. Wintergärten, wo sie nach Herzenslust picken und scharren können. Masthühner auf möglichst schnelles Wachstum zu züchten, wird von Bio-Betrieben kategorisch abgelehnt. Ein Bio-Huhn lebt im Durchschnitt 70 bis 90 Tage – im Gegensatz zu 35 Tagen bei konventioneller Zucht. Das Ergebnis dieser naturnahen und sorgfältigen Haltung ist eine feste Fleischqualität mit weniger eingelagertem Wasser und mehr Geschmack.