Wenn Ackerkulturen wie Getreide, Kartoffeln oder Zwiebeln wiederholt angebaut werden, vermehren sich pflanzentypische Unkraut, Schädlinge und Krankheiten rasant. Zudem nimmt die Bodenfruchtbarkeit immer mehr ab, da der Boden sehr einseitig beansprucht wird. Die Lösung für dieses Problem ist die sogenannte Fruchtfolge, die besonders in der ökologischen Landwirtschaft von großer Bedeutung ist. Sie ist die zeitliche Abfolge der Nutzpflanzen, die auf einer landwirtschaftlichen Fläche angebaut werden.
Die Planung der Fruchtfolge stellt mit die wichtigste Aufgabe von Ackerbäuerinnen und Ackerbauern dar und wird durch viele verschiedene Faktoren bestimmt.
Die Anbaupausen Es sollten immer wieder Anbaupausen der gleichen Kultur eingelegt werden, da potenzielle Pilzkrankheiten oder Schädlinge im Boden oder an Pflanzenresten einige Jahre überleben. Wenn eine Pflanze zu schnell ein zweites Mal angepflanzt wird, führt dies zu einem erneuten Befall durch den Krankheitserreger. Durch eine lang eingehaltene Anbaupause haben die Krankheitserreger nur eine geringe Chance zu überleben.
Die Vorfruchtwirkung Es gibt auch zwischen den Arten verschiedener Pflanzenfamilien Präferenzen oder Abneigungen, welche Pflanze gerne oder nicht gerne nach einer anderen wächst.
Die nachfolgende Frucht wird bestimmt durch …
… die Zeit der Aussaat: eine neue Pflanze kann erst gesät werden, wenn die alte Pflanze geerntet wurde.
… die Form des Bodens, also die Durchwurzelung des Bodens oder die Menge an Pflanzenresten.
… die Menge an Nährstoffen, die die vorherige Pflanze benötigt hat oder die Pflanze hinterlassen hat.
Der Humusgehalt Bei hohem Humusgehalt, also bei hohem Bestandteil von abgestorbenen Pflanzenresten im Boden, ist dieser besonders fruchtbar. Man unterscheidet zwischen humusaufbauenden Kulturen wie Ackerbohnen und Kleegras und humuszehrende Kulturen wie Kartoffeln und Zuckermais. In der Bilanz sollte der Humusgehalt der Böden konstant gehalten werden und im besten Fall zunehmen.

Warum die Fruchtfolge im Ökolandbau besonders wichtig ist
Im ökologischen Landbau wird auf synthetische Dünger und Pflanzenschutzmittel verzichtet. Ackerbäuerinnen und Ackerbauern gleichen Nährstoffdefizite in konventioneller Landwirtschaft kurzfristig durch Mineraldünger aus. Jährlich gelangen so 4,2 Millionen Tonnen, also gut 50kg pro Person Stickstoff auf die Felder und später ins Grundwasser. Der Stickstoff schädigt das Klima und verunreinigt das Grundwasser.
Im ökologischen Landbau wird statt mineralischem Dünger auf den Anbau von Leguminosen, also Hülsenfrüchten wie Linsen und Bohnen in der Fruchtfolge gesetzt. Sie gehen mit den Knöllchenbakterien im Boden eine Symbiose ein und binden den Stickstoff aus der Luft im Boden. So erhält der Boden auf natürliche Art und Weise genügend Stickstoff, auch für nachfolgende Früchte.
Somit ist der Anbau von Leguminosen die deutlich umweltfreundlichere Alternative zum Einsatz von Mineraldünger. Ganz nebenbei schmecken Hülsenfrüchte wie Linsen und Bohnen auch noch lecker und sind eine hervorragende vegetarische Proteinquelle. Also ab in die Küche und an den Linseneintopf, das Chili sin Carne oder den selbstgemachten Hummus.