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Die Geschichte der Landwirtschaft


Die Ernährung der Weltbevölkerung hängt inzwischen von nur 30 Pflanzenarten ab. Doch wie ist es zu dieser Entwicklung gekommen und warum wird uns diese Entwicklung zum Verhängnis oder ist es vielleicht schon längst geworden?

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Hybridsaatgut und Monokulturen zerstören Leben, die Umwelt und die Kultur der Landwirtschaft

Durch den Einsatz von immer mehr Düngemitteln und hybridem Saatgut konnte die Effizienz der Landwirtschaft in den letzten 100 Jahren enorm gesteigert werden. Ansporn hierfür war und ist das starke Bevölkerungswachstum. Auf Kosten von Umwelt und der bäuerlichen Struktur wird versucht den hohen Bedarf an Lebensmitteln zu decken. Die Betriebe werden immer großflächiger, es werden primär Monokulturen angebaut, der Einsatz von Maschinen und Hybridsaatgut wird erhöht. Der Preis dafür ist ein riesiger Verlust in Flora und Fauna sowie der stetig fortschreitende Klimawandel.

Hybridsaatgut entsteht aus der Kreuzung von zwei, auf Perfektion gezüchteten Elternlinien, und weist somit nur die besten Eigenschaften wie die Form, Farbe oder Geschmack auf. Der Nachteil an Hybridsaatgut ist, dass es nur einmal angepflanzt werden kann, so dass die Landwirt*innen jedes Jahr neues, teures Saatgut von den großen Agrarkonzernen kaufen müssen, da sie ihr eigenes Saatgut nicht vermehren können. 

Das große Paradoxon ist, dass die Bäuerinnen und Bauern immer weniger an den von ihnen erzeugten Lebensmitteln verdienen, obwohl sie immer produktiver werden. Hinzu kommt, dass die Verbraucher auch anteilig vom Einkommen immer weniger Geld für Lebensmittel ausgeben. 

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Abgesehen von den finanziellen Problemen für die Landwirt*innen belastet der Anbau von Monokulturen die Umwelt stark: Monokulturen nutzen die Nährstoffe im Boden nur einseitig, sind anfälliger für Schädlinge und steigern die Bodenerosion.

Außerdem schwindet die Vielfalt der angebauten Kulturpflanzen. Vor allem werden Mais, zur Verwendung als Futtermittel oder in Form von Maissirup als Süßungsmittel sowie Reis und Weizen angebaut. 75% der Kulturpflanzen sind unwiederbringlich verschwunden. Der Anbau und die Verarbeitung in der Landwirtschaft wurden nach dem zweiten Weltkrieg immer mehr spezialisiert. Durch die Züchtung von Hochleistungssorten wurden eigentlich bewährte Sorten verdrängt.

Wenn wir einkaufen, finden wir beim Obst- und Gemüseangebot leider oft nur die gleichen Sorten. Dabei sind alte Sorten oft reicher an wertvollen Inhaltsstoffen, ein besonderes Geschmackserlebnis und im Vergleich teilweise sogar viel wiederstandsfähiger gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Es ist möglich, dass der Schwarze Emmer bald ein Comeback feiert, da er auch gegenüber hohen Temperaturen unempfindlich ist - vor allem aufgrund des Klimawandels ein ausschlaggebendes Qualitätskriterium.

Es gibt so viele tolle alte Obst- und Gemüsesorten, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen.

Man sollte unbedingt wieder eine alte und sogar regionale Sorte Kartoffeln wie die „Bamberger Hörnchen“ oder die rotschalige „Roseval“ probieren oder sogar selbst anbauen, wenn man sie in die Finger bekommt. So wie die Allround Wurzel Pastinake, die bis zum 18. Jahrhundert als Grundnahrungsmittel diente. Saison hat das Gemüse im Herbst und Winter und stellt in dieser Zeit eine wunderbare Alternative zu Kartoffeln da. Oder auch die gelbe Beete, die nicht nur richtig gut schmeckt, sondern auch eine wunderschöne Farbe hat.

Und eigentlich ist die Lösung des Problems gar nicht so schwer.

Wir dürfen uns ein Beispiel an der Landwirtschaft nehmen, wie sie vor hundert Jahren war.

Wir dürfen wieder regionale Lebensmittel entdecken, ohne weite Transportwege aus Übersee.

Wir dürfen Obst und Gemüse genießen, dass schon seit tausenden von Jahren existiert.

Wir dürfen Lebensmittel genießen, die nicht mit Pestiziden belastet sind und unserer Gesundheit und unserem Planeten schaden.

Wir dürfen alles ein bisschen entschleunigen, weniger, aber dafür bewusster und somit mit mehr Genuss und gesünder konsumieren!

Lasst uns regionale und alte Sorten wieder aufleben und damit uns, den Landwirt*innen und unserem Planeten etwas Gutes tun!

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