Nicht nur wir Menschen müssen für eine ausreichende Nährstoffzufuhr durch Lebensmittel sorgen, um gesund zu bleiben. Auch der Boden, auf dem unsere Lebensmittel gedeihen, muss ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden, damit die Pflanzen wachsen können.
Denn neben Sonnenlicht und Wasser, benötigen Pflanzen insgesamt 14 essenzielle Nährstoffe, um Mangelerscheinungen und folglich Ertragsverluste zu vermeiden. Zu den Nährstoffen, die man in Haupt- und Spurennährstoffe einteilen kann, gehören unter anderem Stickstoff, Kalium und Calcium.
Die Quellen der Nährstoffe unterscheiden sich im konventionellen und biologischen Anbau. Bei beiden Arten der Landwirtschaft können Nährstoffe aus dem Bodenvorrat, zersetzten Pflanzenteilen und Ablagerungen aus der Luft gezogen werden. Doch diese natürlichen Quellen reichen oftmals nicht aus, da sich die Kulturen von den Nährstoffen im Boden ernähren. Folglich sind nach der Ernte kaum noch Nährstoffe im Ackerboden vorhanden.
Diese Defizite müssen durch den Einsatz von Dünger kompensiert werden, denn nur so kann die Pflanze wieder mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden. Die erforderliche Menge wird von den Landwirten kalkuliert und unterscheidet sich nach Pflanze. Durch die Zugabe von Dünger wird das Wachstum der Pflanze gefördert, der Ertrag steigt, die Qualität der Pflanzen und die Bodenfruchtbarkeit wird scheinbar verbessert.
Doch genau hier unterscheiden sich der konventionelle und der ökologische Landbau. Wo im konventionellen Anbau mineralische Dünger zum Einsatz kommen, werden in der ökologischen Landwirtschaft meist organische Dünger verwendet.
Mineralischer Dünger
Mineralischer Dünger ist synthetisch hergestellt und benötigt daher in der Herstellung fossile Brennstoffe. Die einzelnen Nährstoffe werden in Form von Salzen, die sich beim Kontakt mit Wasser wieder lösen, ausgebracht. Vorteilhaft beim Einsatz von mineralischem Dünger ist, dass er eine sehr schnelle und gezielte Nährstoffverfügbarkeit gewährleistet. Langfristig gesehen ist der dauerhafte Einsatz von Kunstdünger jedoch nicht förderlich für die Gesundheit des Bodens. Vor allem bei zu hohem Einsatz von Dünger besteht die Gefahr, dass die Pflanzen die Nährstoffe nicht mehr aufnehmen können, sodass diese durch Auswaschungen ins Grundwasser gelangen. Vor allem das im Dünger enthaltene Nitrat ist schädlich für das Klima und unserer Gesundheit.
Organischer Dünger
Die ökologische Bewirtschaftung verfolgt das Ziel, einen möglichst geschlossenen Kreislauf innerhalb des Betriebes zu bilden. Hier kommen organische Dünger, wie zum Beispiel Stallmist, Gülle, Jauche oder Kompost, zum Einsatz. Die enthaltenen Nährstoffe sind nicht wie bei mineralischem Dünger sofort pflanzenverfügbar, sondern müssen erst von Mikroorganismen zersetzt werden, um von den Pflanzen aufgenommen werden zu können. Dafür ist die Düngewirkung langfristig, sodass die Pflanzen nur mit sehr geringer Gefahr durch eine zu große Menge geschädigt werden.
Doch wie der mineralische Dünger, enthält auch der organische Dünger viel Nitrat, was bei Auswaschungen zur Verschmutzung des Grundwassers führt. Deshalb sieht es die ökologische Landwirtschaft als wichtigste Aufgabe, den Stickstoff innerhalb des Kreislaufes des Betriebs zu halten. Hier setzen ökologische Landwirt als Alternative zu Dünger auf den Zwischenanbau von Leguminosen, also Hülsenfrüchten, um Stickstoff auf natürliche Art und Weise bereitzustellen. Diese gehen mit den Knöllchenbakterien im Boden eine Symbiose ein und binden den Stickstoff aus der Luft im Boden. So erhält der Boden auf natürliche Art und Weise genügend Stickstoff - auch für nachfolgende Früchte.

Eine weitere Schlüsselrolle für die Bodenfruchtbarkeit ist der Humus. Bei der ökologischen Landwirtschaft werden im Rahmen der Fruchtfolge abwechselnd humusmehrende und humuszehrende Pflanzen angebaut. So entsteht ein Gleichgewicht, dass für eine langfristige Bodenfruchtbarkeit sorgt. Bei der Austragung von organischem Dünger wird außerdem versucht, möglichst den anfallenden Wirtschaftsdünger des eigenen Hofes zu verwenden. Bei akutem Bedarf sind auch in der ökologischen Landwirtschaft auch einige wenige mineralische Dünger erlaubt.
Insgesamt ist für den Ackerboden und für die Umwelt eine Überdüngung schädlich, da die Stoffe sonst ins Grundwasser gelangen können. Deshalb sollte jede: r Landwirt: in vor dem Ausbringen des Düngers den genauen Bedarf kalkulieren und auch nur so viel einsetzen, wie er/ sie braucht. Der ökologische Landbau und die damit einhergehende Kreislaufwirtschaft ist auf langfristige Sicht sicherlich das beste für die Gesundheit unserer Ackerböden, da neben Dünger auch auf natürliche Nährstoffgewinnung wie den Leguminosenanbau gesetzt wird. Und schließlich ist ein gesunder Boden, die Basis für gesunde Lebensmittel und somit für eine gesunde Ernährung.