Was macht nachhaltige Fischzucht aus?

Nachhaltige Fischerei kann unsere Meere gesund und die Ressource Fisch langfristig erhalten.

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Laich

Fischeier werden von den laichreifen Fischen abgestreift und nach Vermischung mit Fischsamen im Wasser befruchtet.

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Eierbrütung

Die Eier brüten in sogenannten Brutschränken in einer Aufzuchtfabrik. Die Aufzucht von Fischlarven erfolgt danach in speziellen Rund- oder Langstrombecken.

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Transport

Wenn die Fische eine gewisse Reife erreichen, werden sie als "Fingerlinge" zur weiteren Aufzucht transportiert.

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Fischzucht

Die Fische reifen je nach Fischart in Teichen bzw. im Meer in großen Pools, die auch Aquapods genannt werden. 

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Transport

Transport in die Fischfabrik, bzw. in den Handel.

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Fischhandel

Verarbeitet oder frisch, kann der Fisch vom Verbraucher im Handel erworben werden.

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Fischprodukte im Handel

In Deutschland kann der Fisch gekühlt oder als Tiefkühlprodukt erworben werden.

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Zertifikate

Beim Kauf sollte unbedingt auf die Zertifikate geachtet werden (MSC für wild gefangenen Fisch, ASC und Bio-Siegel für Zuchtfisch)

Nachhaltige Fischerei kann unsere Meere gesund und die Ressource Fisch langfristig erhalten. Dabei liegt ein großer Teil der Verantwortung in den Händen der Politik, die durch Gesetze und Verordnungen Nachhaltigkeit in der Fischerei ermöglichen und fördern muss. Aber auch die Konsumenten sind gefragt mit ihrer Einstellung zum Thema Fischzucht, indem sie durch ein verändertes Konsumverhalten Einfluss auf die Fischereiwirtschaft nehmen. Schließlich regelt die Nachfrage auch das Angebot.

Kann Fischzucht (Aquakultur) langfristig die Probleme lösen?

Aquakulturen sind Zuchtanlagen für Fische und Meeresfrüchte und helfen dabei, den Druck auf die Fischbestände zu reduzieren; schon heute stammt jeder zweite Speisefisch aus Aquakulturen. Allerdings sind die Folgen für Natur und Mensch zu berücksichtigen. In manchen Küstenregionen kommt es durch den Bau von Aquakulturen zur Zerstörung von Mangrovenwäldern, die wichtige Laich- und Rückzugsgebiete für viele Tierarten sind. Andererseits trägt konventionelle Aquakultur oft auch zur Überfischung der Weltmeere bei. Denn für die Zucht von vielen Fischen werden Futterfische benötigt. Und das erhöht den Druck auf Fischbestände, statt ihn zu reduzieren.

Forscher entwickeln daher nachhaltige Anlagen für die Fischzucht, in denen das Wasser in einem geschlossenen Kreislauf geführt wird. Prof. Charli Kruse, Leiter der Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie und Zelltechnik EMB in Lübeck, und sein Team arbeiten an einer Lösung: »Wir entwickeln nachhaltige Anlagen für die Fischzucht, in denen das Wasser in einem geschlossenen Kreislauf an Land geführt wird. Unsere Aquakulturen sind außerdem multitrophisch, das heißt wir leiten das nährstoffhaltige Abwasser der Fische nicht einfach in die Kanalisation, sondern nutzen es für die Aufzucht anderer Organismen wie Muscheln oder Krebse. Wir recyceln also die Abfallprodukte einer Art, indem sie von einer anderen Art aufgenommen werden. Die offenen Fischfarmen im Meer mit ihren hohen Erträgen können durch die Kreislaufanlagen zwar noch nicht ersetzt werden, aber man könnte die kommerzielle Fischhaltung für die Umwelt weniger belastend gestalten, indem man verschiedene Organismen, die das Wasser filtern, dort ausbringt.

Vorteile eines nachhaltigen Fischfangs und einer nachhaltigen Aquakultur

  • Höchstfangmengen werden eingehalten – es darf nur so viel entnommen werden, wie natürlich nachwächst
  • Flexibleres Fischereimanagement, das auf Schwankungen in den Bestandsgrößen reagiert
  • Einhaltung von Mindestgrößen bei Fischen, d.h. kein Fang von Fischen, die noch zu jung sind, um sich vermehren zu können
  • Berücksichtigung der Auswirkung des Fischfangs auf die Lebensräume der Fische und anderer Meeresbewohner
  • Minimierung ungewollten „Beifangs“ von Fischen und Meerestieren, die unbeabsichtigt in den Netzen der Fischer landen
  • Schutz der Lebensräume im Meer und Erhaltung der Biodiversität
  • Kontrolle und damit Vermeidung von illegaler Fischerei, die noch sehr verbreitet ist und die lokale Fischwirtschaft bedroht
  • Stärkere Kontrolle des Einsatzes von Chemikalien, Antibiotika und Hormonen im Bereich der Fischzucht

Was kann der Konsument zu einer nachhaltigen Fischzucht beitragen?

  • Sich beim Kauf von Fisch und Meeresfrüchten für nachhaltige Produkte entscheiden – sowohl bei wild gefangenen Meeres- und Süßwasserfischen als auch bei Zuchtfischen

Wie erkennt man nachhaltigen Fisch?

  • nachhaltiger Fisch ist an seiner Kennzeichnung zu identifizieren, viele Produkte tragen entsprechende Zertifikate, z.B. MSC für wild gefangenen Fisch oder ASC und Bio-Siegel für Zuchtfisch
  • bereits beim Kauf von frischem Fisch beim lokalen Fischhändler oder an der Fischtheke auf entsprechende Hinweise achten oder den Fischhändler direkt auf nachhaltige Fischzucht ansprechen

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